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Lichtschalter, Touchpanel, App oder Spracheingabe?

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26.03.2019 15:26 Uhr von Dirk Weyel

Das Thema „Smart Home“ ist in aller Munde. Genau aus diesem Grund hat sich der in Berlin ansässige Bundesverband SmartHome Initiative Deutschland e. V. gegründet, und es sich zur Aufgabe gemacht, den Erfahrungsaustausch aller Teilnehmer aus Forschung, Entwicklung, Industrie, Großhandel, Fachhandel, Handwerk, Versorgern, Wohnungs- und Sozialwirtschaft, Planern und Architekten zu vereinen. In Digital Home stellt der Bundesverband SmartHome Initiative Deutschland e. V. verschiedene Smart-Home-Technologien und Lösungen vor.

Mittlerweile ist das Smart Home gut 20 Jahre alt. Zu Anfangszeiten und auch noch lange danach war das vorherrschende Ziel meist, möglichst viele Funktionen auf kleinstem Raum zur Verfügung zu stellen – aber der Lerneffekt hat letztendlich gezeigt, dass der Nutzer dadurch eher überfordert wird, als dass er einen Mehrwert erfährt. Aus diesem Grund sind Hersteller heute bestrebt, die Bedienkonzepte wieder einfacher zu gestalten – so findet beispielsweise auch der gute alte Lichtschalter seinen Weg zurück ins Smart Home. Lange Zeit war die App das smarte Bedienelement. Aber auch hier hat die Praxis gezeigt, dass eine Fernbedienung des Smart Homes vom Bewohner noch verhältnismäßig selten gewünscht wird. Nach wie vor sind es oft Bedenken zu Datenschutz und Datensicherheit, die zur Skepsis und Vorsicht führen. Immer größerer Beliebtheit erfreut sich das Prinzip der Spracheingabe – fast jeder Hersteller hat mittlerweile Schnittstellen zu Alexa und Co. im System integriert. Aufgrund der vorherrschenden Vielfalt an Möglichkeiten, das smarte Zuhause zu steuern, möchten wir im Folgenden auf die verschiedenen Bedienkonzepte eingehen und diese vorstellen.

Lichtschalter (Taster)

Jeder kennt ihn, jeder hat ihn – den Lichtschalter. Und genau deswegen, weil ihn jeder kennt, ist der Schalter für die Bedienung im Smart Home so attraktiv: Viele smarte Produkte sehen nicht umsonst so aus wie ein Lichtschalter, auch wenn sie keiner sind, eben weil man sie kennt und weil es so weniger „abschreckt“. Ihr Äußeres zeigt deutlich die Funktion an (klare Symbolik), so ist jedem Nutzer schnell klar, was mit diesem Schalter gesteuert werden kann, egal ob es nun der Bewohner ist oder „nur“ ein Besucher. Es ist nicht nötig, erst das Wohnen in dem Smart Home zu lernen, sondern die Funktionen können intuitiv genutzt werden.

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Ein Schalter steuert in der Regel Aktionen wie das Licht ein- und ausschalten, die Jalousie rauf- und runterfahren etc. Auf Wunsch kann der Bewohner mit dem Schalter auch mehr „tun“, beispielsweise bestimmte Szenen aufrufen und auslösen (Guten Morgen = Jalousie hoch, Licht an, Musik an ... „Ich gehe ins Bett“ = Jalousie runter, Licht aus, Strom aus ..., Alarm aktivieren etc. Dies ist durch das Anwenden von Tastkombinationen möglich, also z. B. durch mehrfaches Drücken des Schalters. Der Vorteil von Schaltern im Gegensatz zu Tastsensoren von Bus-Systemen: Sie sind meist deutlich günstiger in der Anschaffung. Aber diese Schalter haben auch Grenzen: Nicht jeder kann sich die programmierten Tastkombinationen merken. Darüber hinaus fehlt es hier an Rückmeldung: Wer nicht genau weiß, was er mit dem Drücken der bestimmten Kombination auslösen möchte, wird vom Ergebnis wohl überrascht oder gar überfordert. Es gibt ebenfalls keine Anzeige, keine Status-LED, kein Display, an dem man sich orientieren kann.

Tastsensoren

Tastsensoren stammen in der Regel aus dem Kontext hochwertiger Automatisierungs- und Bus-Systemen. Ihr Design zeigt meist schon Innovation und Smartness an und sie bieten eine umfangreichere Funktionalität. Aus diesem Grund liegt ihr Einzelpreis deutlich über dem von intelligenten Schaltern/Tastern. Die meisten verfügen über eine Status-LED an jeder Schaltfläche, woran der Nutzer erkennen kann, ob eine Funktion aktiviert ist oder nicht. Bei der Konzeption und Programmierung von Informations- und Funktionseinheiten sollten die Bewohner unbedingt auf die Unterstützung eines Technikers setzen, da sich sonst schnell Fehler/Fehlfunktionen einschleichen. Und sowohl Bewohner als auch Techniker sollten darauf achten, die einzelnen Einheiten nicht mit Funktionen zu überfrachten. In den meisten Smart-Home-Systemen ist es möglich, Schalter/Taster und Tastsensoren miteinander zu kombinieren. Dies kann sehr sinnvoll eingesetzt werden: So können durch Tastsensoren an wichtigen und viel besuchten Stellen des Hauses optische und technische Akzente gesetzt werden, und in anderen Räumen kann durch die Verwendung von günstigeren Schaltern Geld gespart werden.

Touchpanel

Als Touchpanel wird ein feststehendes Display, meist an der Wand, bezeichnet. Dieses Display stellt eine Vielzahl an Informationen des Smart Homes an einer zentralen Stelle zur Verfügung. Gute Smart-Home-Systeme lassen es zu, dass der Nutzer an diesem Panel Infos und Verknüpfungen einstellen, abrufen oder auch verändern kann – beispielsweise kann hier eine neue Szene angelegt werden oder die Uhrzeiten, zu denen bestimmte Abläufe starten sollen, können verändert werden. Mittlerweile kosten solche Touchpanel weniger als noch vor einigen Jahren. Sie sind sinnvoll, wenn sie es erlauben, das Smart Home an einem zentralen Ort der Wohnung/des Hauses zu steuern. Vor allem für den Abruf von komplexeren Funktionen (bspw. Video/Audio/Entertainment in Kombination mit Licht/Beschattung) ist das Touchpanel eine gute Wahl im Vergleich zu Apps und dem Lichtschalter. Das Touchpanel darf nicht mit einer App verwechselt werden! Die Oberfläche des Touchpanels wird Visualisierung genannt und diese muss individuell mit dem beauftragten Installateur oder Systemintegratoren besprochen und festgelegt werden. Denn zur Gestaltung dieser Oberfläche/ Visualisierung wird eine spezielle Software benötigt – diese wird oft als Smart-Home-Server bezeichnet.

App für Smartphone/Tablet

Die Apps für das Smartphone oder das Tablet sind eine Alternative zur oben beschriebenen Visualisierung. Sie sind meist systemgebunden und ein Angebot vom Hauptanbieter des gewählten Smart-Home-Systems. Die App greift in der Regel auf den zentralen Server oder die Home Base zu und holt sich dort die benötigten Informationen ab. Ist das Smart Home mit dem Internet verbunden, kann es mithilfe der App auch per Fernbedienung von außerhalb des Heims gesteuert werden. Abhängig vom Anbieter ist die Verbindung mit dem Internet möglicherweise sogar zwingend erforderlich, da das Smart Home und die App nur über gesicherte Server des Smart-Home- Anbieters kommunizieren dürfen. Ob die Verwendung einer App zur Steuerung des Smart Homes als angenehm empfunden wird, ist eine Typfrage. Im Verhältnis zum Drücken eines Schalters oder dem Abgeben eines Sprachbefehls ist der Weg von der Entscheidung, etwas tun zu wollen, bis zur tatsächlichen Ausführung eher lang: Das Smartphone/ Tablet muss dabei sein, es muss an sein, es muss geladen sein, es muss mit dem Internet verbunden sein, ggf. muss das Display entsperrt und dann noch die App aufgerufen werden. Wer ohnehin viel mit dem Smartphone oder dem Tablet arbeitet, wird diese Steuermöglichkeit als sehr praktisch empfinden. Besonders sinnvoll ist die App dann, wenn sie sozusagen als Zusatzfunktion vom Smart- Home-Anbieter zur Verfügung gestellt und als solche genutzt wird – denn dann eröffnet sie natürlich neue Möglichkeiten, wie z. B. das Steuern des Smart Homes, wenn die Bewohner im Urlaub sind etc.

Spracheingabe

Im Bereich der Spracheingabe wird vor allem das Thema Sicherheit viel und heiß diskutiert – Stichwort „Abhörsicherheit der Systeme“. Hier sollte sich jeder eine eigene Meinung bilden. Grundsätzlich ist zu bedenken, dass vor allem die großen Anbieter darauf bedacht sind, ihre eigene Marke und ihren guten Ruf zu bewahren. Daher sind sie stets daran interessiert, ihre Nutzer/die Verbraucher vor Missbrauch zu schützen. Es wirft ein schlechtes Bild auf den Hersteller, wenn er ein Spracheingabe-System unterstützt, mit dem sich die Nutzer nicht sicher fühlen. Die Spracheingabe ist ohne Frage das komfortabelste und dem Menschen am nächsten liegende Eingabeelement. Befehle und Wünsche in Sprache auszudrücken, liegt dem Menschen, das kennen wir aus dem Alltag, damit fühlen wir uns wohl. Eine Voraussetzung für eine funktionierende Spracheingabe ist aber, dass das System eindeutig eingerichtet wurde. Das heißt, dass eindeutige Namen vergeben wurden – das System muss bspw. wissen, was das Wohnzimmer ist, welche Geräte es gibt, wie diese heißen und welchen Räumen, Aufgaben und Funktionen diese jeweils zugeordnet sind. Hier ist unbedingt auf die Unterstützung durch einen Installateur zu setzen! Wenn dies alles gut aufgesetzt wurde, ist die Spracheingabe ein hoch funktionsfähiges Bedienelement mit einer hohen Trefferquote für viel Komfort und Bequemlichkeit im Smart-Home-Alltag. Ihre besondere Stärke und ihren Mehrwert zeigt die Sprachsteuerung vor allem dann, wenn die Bewohner an der händischen Bedienung eines Gerätes gehindert sind – sei es, weil man das Baby auf dem Arm trägt, mit Einkaufstüten bepackt ist, am Rollator geht oder ans Bett gefesselt ist!

Selbstlernende Systeme

Ein gutes Smart Home zeichnet sich dadurch aus, dass es dem Bewohner Routinen abnimmt und er sich nicht mehr mit der Technik beschäftigen muss als unbedingt notwendig. Hier bieten sogenannte selbstlernende Systeme einen hohen Mehrwert. Sie nehmen das Verhalten und die Eingaben der Benutzer auf und verwerten diese Informationen weiter, sodass das Smart Home mit der Zeit die Bewohner, ihre Routinen und ihr Verhalten „kennt“ und Dinge dementsprechend selbst steuert. Das System lernt zum Beispiel, dass die Jalousien im Wohnzimmer immer nur bis zur Hälfte heruntergefahren werden, da sie nur gegen die blendende Sonne, nicht aber zum Abdunkeln verwendet werden. Es lernt die individuelle Wohlfühltemperatur in den jeweiligen Räumen, es heizt ggf. die Räume rechtzeitig vor, ehe die ersten Bewohner nach Hause kommen, es lernt auch, was den Bewohnern wichtig, ist, wenn niemand zu Hause ist, und kann so die Sicherheit des smarten Zuhauses verbessern. Je nach Ausstattung können auch Funktionen wie Bewässerung, Rasenmähen, Lüften, Saugroboter usw. durch selbstlernende Systeme stetig verbessert werden.

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Dirk Weyel
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Datum 26.03.2019, 15:26 Uhr