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So geht moderne Haussteuerung

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14.01.2020 07:44 Uhr von Jochen Wieloch

Egal, ob für Neu- oder Altbauten: Über Ihren Tablet-PC oder das Smartphone können Sie Ihren gesamten Haushalt managen, jederzeit von unterwegs aus kontrollieren, ob sich auf Ihrem Grundstück oder in den eigenen vier Wänden ungebetene Besucher herumtreiben und in Küche, Waschkeller und Wohnzimmer bisher nicht gekannten Luxus genießen. Smart Home lautet das Stichwort, das Sensoren, Apps, zusätzliche Hardware wie Kameras und schlaue Kühlschränke mit Mobilgeräten verknüpft. Welche Möglichkeiten Ihnen das vernetzte Wohnen beschert, welche Systeme es gibt und wie Sie pfiffige Funktionen ohne großen Aufwand nachrüsten, beleuchten wir für Sie auf den folgenden Seiten.

Für wen eignet sich welches System? Sollten Sie im Internet schon mal die Suchbegriffe „Smart Home“ oder „vernetztes Haus“ eingegeben haben, so sind Sie von Treffern wahrscheinlich erschlagen worden. Das Thema ist extrem komplex und unübersichtlich – nicht nur was die Anzahl der Produkte, sondern auch die der Anbieter und der unterschiedlichen Technologien angeht. Geht nicht gibt´s nicht.

Wir könnten Ihnen Hunderte Gerätschaften und geniale Lösungen vorstellen. Doch damit wäre Ihnen nicht geholfen. Denn bevor Sie sich die passende Hardware anschaffen, müssen Sie sich für ein System entscheiden, für die Art, wie die einzelnen Komponenten miteinander kommunizieren. Wer sich für ein intelligentes Zuhause interessiert, sollte sich zunächst mit der Frage beschäftigen, ob er eine komplette Vernetzung bis ins letzte Detail anstrebt oder ob nur einzelne Funktionen nachgerüstet werden sollen.

Außerdem ist entscheidend: Wird neu gebaut, renoviert und modernisiert oder bleibt alles bezüglich der Infrastruktur beim Alten, Smartphone und Tablet sollen aber dennoch als Steuergeräte im und um das Haus herum fungieren? Prinzipiell haben sich drei zentrale Systeme herauskristallisiert, die allen Smart-Home- Bedürfnissen umfänglich gerecht werden.

BUS-Verkabelung

Die BUS-Verkabelung eignet sich in erster Linie für Neubauten. Denn bei ihr handelt es sich um eine separate Datenleitung, die parallel zur Stromleitung verlegt wird. Eine Nachrüstung ist dementsprechend extrem aufwendig und setzt – abgesehen von Funklösungen – in der Regel eine Grundsanierung der Immobilie voraus.

Das Herzstück des Systems bildet ein zentraler Server. BUS-Systeme übertragen sämtliche Steuerdaten von Tastern und Sensoren über eine Datenleitung.

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Endgeräte werden hintereinander verbunden, Daten können an jeder „Haltestelle“ auf- oder abspringen. Zu den bekanntesten BUS-Lösungen gehören die KNX-Systeme von Gira und Busch-Jaeger. Sie passen sich individuell an die Wünsche der Kunden an und decken die Bereiche Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz ab. So lassen sich beispielsweise Jalousien hoch- und runterfahren, die Temperatur regulieren und Steckdosen steuern.

Umfangreiche Tür-Überwachungssysteme mit Kamera und Zugangsberechtigungssystemen per Fingerabdruck oder Code-Eingabe verwandeln das Eigenheim in eine kleine Festung. Zudem gehören eigene Wetterstationen zum Programm, die vor Unwetter warnen, die Raumluft überwachen und bei Bedarf eigenständig lüften. Die Steuerung sämtlicher Funktionen ist über separate Schalter oder per App möglich. Dazu wird die Hausautomation über Schnittstellen mit dem Internet verbunden. Die Planung einer BUS-Verkabelung sollte zusammen mit einem Fachmann vorgenommen werden, auch die Programmierung des Servers erfordert Know-how. Um sich Dreck, Lärm und aufwendige Arbeiten zu ersparen, lassen sich vorhandene KNX-Systeme per Funk erweitern oder ergänzen.

So können Bedienpunkte nachträglich an Stellen geschaffen werden, an denen keine Leitungen verlegt oder Schalter angebracht werden können. Funk-BUS-Systeme eignen sich in erster Linie für Bestandsbauten. Allerdings kann sich, speziell bei dicken Gemäuern, die Reichweite des Funks als limitierender Faktor erweisen. Diese geben die Hersteller in der Regel mit maximal 30 bis 50 Metern an, abhängig ist sie vom Baumaterial. Auch Funkschatten durch massive Metallteile verringern die Reichweite erheblich.

Smart Home per Stromleitung

Einen unkomplizierten, weil bereits vorhandenen Übertragungsweg für Smart-Home- Systeme stellt die Stromleitung dar. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Lösung ist das Züricher Unternehmen Digitalstrom. Er vernetzt sämtliche elektrischen und elektronischen Geräte über die Stromleitung; Steh- und Deckenleuchten, Ventilator oder Kaffeemaschine können weiter benutzt werden. Grundlage des Systems ist ein 9 x 9 Millimeter großer Hochvolt- Chip, der in die speziellen Digitalstrom- Klemmen integriert ist. Jeder Wandtaster und jedes Gerät erhält eine Klemme, um über die Stromleitung mit den anderen Komponenten im Haushalt zu kommunizieren. Die Klemmen werden wie Lüsterklemmen montiert. Sie fungieren als Schalter, Dimmer, Strommesser, Rechner, Datenspeicher und Netzwerkadapter.

Aufgrund ihrer geringen Größe können die Digitalstrom-Klemmen in Unterputzdosen und Geräten untergebracht werden. Lichttaster, die zur Bedienung des Netzwerks benutzt werden, müssen noch mit einer Tasterklemme nachgerüstet werden, die ebenfalls in Unterputzdosen verschwindet. Durch Gedrückthalten oder Mehrfachbetätigung können künftig unterschiedliche Befehlseingaben erfolgen.

Als zusätzliche Komponente braucht man ein Digitalstrom-Meter, das nicht nur als Kommunikationszentrale fungiert, sondern auch die Aufgabe der Strommessung übernimmt und als Hut schienenmodul in jeden Verteilerkasten passt. Der Digitalstrom-Server wiederum erlaubt unter anderem die Konfiguration des Smart-Home- Systems und stellt die Verbindung zum Internet her. Per PC, Smartphone oder Tablet kann man so auf alle Netzwerkfunktionen zugreifen. Letzter im Bunde ist der Digitalstrom-Filter, der pro Phase zwischen L und N vor dem FI-Schutzschalter montiert wird. Er dient dem Schutz der hausinternen Digitalstrom-Kommunikation und der Netzkonditionierung. Für ein Paket bestehend aus drei Digitalstrom-Metern, drei Digitalstrom-Filtern, einem Netzteil sowie dem Server werden 1.290 Euro fällig. Eine Dimmerklemme für Deckenleuchten bis 150 Watt kostet 94 Euro, eine Relaisklemme für Markisen und Jalousien schlägt mit jeweils 112 Euro zu Buche.

Digitalstrom bietet eine große Auswahl an Apps zur Automatisierung, zur Visualisierung und Benachrichtigung sowie zur Steuerung und Konfiguration an. So genügt es beispielsweise, seinem Smartphone in der Hofeinfahrt per Stimme mitzuteilen, dass man jetzt nach Hause kommt. Schon geht die komplette Außenbeleuchtung an. Ein Druck auf den Lichtschalter im Flur, und sämtliche Jalousien fahren nach oben, die Lieblingsmusik spielt los und der Kronleuchter im Wohnzimmer beginnt zu strahlen.

Heißes Wasser für den grünen Tee ordert man ebenfalls per Sprachbefehl ins Tablet – der Wasserkocher startet unverzüglich mit seiner Arbeit. Der große Vorteil von Smart-Home-Systemen per Stromleitung: Sie lassen sich problemlos auch in Altbauten und denkmalgeschützte Gebäude integrieren. Umfassende bauliche Eingriffe sind nicht erforderlich.

Systeme mit Funk

Genau wie die Stromleitung eignen sich auch Funksysteme perfekt zur Nachrüstung in bestehenden Gebäude- Infrastrukturen. Ein zentrales Gerät, oft als Server bezeichnet, sendet dabei die Steuerbefehle per Funkwellen an Jalousien, Heizung oder Alarmanlage. Werden Schnittstellen integriert, können die eingebundenen Geräte auch von unterwegs aus per Smartphone oder Tablet gesteuert werden.

Etwas unübersichtlich gestaltet sich der Markt, weil hier zahlreiche unterschiedliche Funkstandards konkurrieren. Zukunftssicher sind solche Systeme, deren Zentralen gleich mehrere Standards beherrschen. Prinzipiell eignen sich die in den eigenen vier Wänden bereits durch das Musikstreaming bekannten und beliebten kabellosen Übertragungsverfahren WLAN und Bluetooth auch für Smart-Home-Dienste. Diese bekommen unter anderem Konkurrenz durch die Funkstandards ZigBee, BidCoS, Z-Wave und KNX-RF.

Um einen herstellerübergreifenden Standard für batterielose Funksensorik handelt es sich bei Enocean. Die Besonderheit: Schalter und Sensoren arbeiten hier überwiegend ohne Batterien. Durch das Drücken eines Tasters wird die Energie generiert, um ein Funksignal abzusetzen. Zu Enocean gehören mehr als 1500 Systeme und Produkte von mehr als 80 Herstellern, dazu zählen unter anderem Siemens, Somfy, Texas Instruments und die Honeywell-Gruppe. Funksysteme sind deshalb so beliebt, weil sie keinen Eingriff in die Bausubstanz erfordern. Allerdings sind sie anfälliger für zuverlässige und schnelle Übertragungen an jedem Ort im Haus als BUS-Verkabelungen und die Stromleitung.

Komplettsysteme für den Einstieg

Wer sein Eigenheim in eine Smart-Home- Hochburg umwandeln will, sollte mit Bedacht und Plan vorgehen. Große Lösungen für komplette Häuser verschlingen als BUS-System schnell viele Tausend Euro. Deshalb gilt es vorab zu klären, ob tatsächlich alle Etagen mithilfe eines Experten umgerüstet werden müssen oder ob vielleicht zunächst kostengünstige Paketlösungen reichen, die sich bei Bedarf erweitern lassen. Immer mehr Anbieter schnüren hier unterschiedliche Sets, die sich an die persönlichen Bedürfnisse richten.

Drei Starter-Pakete für Raumklima, Heizung und Sicherheit hat beispielsweise Bosch im Portfolio zu Preisen zwischen 360 und 400 Euro. Immer mit dabei ist der Smart Home Controller als Basisstation. Je nach Paket sind Heizkörper-Thermostate, Tür-/Fensterkontakte, Rauch- und Bewegungsmelder enthalten. Alle Komponenten interagieren über WLAN miteinander.

So kann beim Verlassen des Hauses etwa per App auf einen Blick festgestellt werden, ob Fenster und Türen geschlossen, die Heizung und andere Geräte abgeschaltet sind und das Alarmsystem aktiviert ist. Hausautomation nach dem Baukastenprinzip bietet auch Devolo an. Über die Home-Control- Zentrale, die eine Steckdose benötigt, können alle anderen zusätzlichen Geräte programmiert und von unterwegs per Smartphone und Tablet überwacht werden. Zu den Funktionen gehören die Schaltung von Licht, Heizung und Elektrogeräten per Funkschalter, die automatische Heizungssteuerung via Zeitschaltung oder Raumthermostat, automatische Lichtschaltung beim Betreten des Hauses und Kontrolle durch Rauchmelder, Bewegungsmelder und Türkontakt. Das 220 Euro teure Devolo Home Control Starter Paket umfasst die Zentrale, eine Schalt- und Messsteckdose sowie einen Tür- und Fensterkontakt.

Ebenso sind ein Energiespar- und ein Sicherheits-Paket erhältlich. Drei Philips-Farblampen, zwei Elgato Eve Energy (kabelloser Stromsensor und Schalter) und der Bewegungssensor Elgato Eve Motion gehören zum Apple HomeKit Light & Security Starter Paket von Tink für rund 350 Euro. Praktisch: Durch die Kommunikation via Bluetooth benötigt die Produktserie Eve keine Zentrale. Alle im Set enthaltenen Produkte funktionieren allerdings auch im Zusammenspiel mit dem HomeKit von Apple und ermöglichen eine Sprachsteuerung über Siri. Die Lampen gehen entweder nach vordefiniertem Zeitplan oder bei erkannten Bewegungen an.

Fazit

Das Thema Smart Home ist in jedem Eigenheim realisierbar, die Anzahl der Funktionen ist riesig. Wichtig sind im ersten Schritt eine gute Planung und die Festlegung auf ein System, das den eigenen Anforderungen und den baulichen Gegebenheiten am ehesten entspricht. Erst dann sollte man sich um Hersteller und Geräte kümmern. So bequem und sicher war das Wohnen in den eigenen vier Wänden garantiert noch nie.

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Jochen Wieloch
Autor Jochen Wieloch
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Datum 14.01.2020, 07:44 Uhr